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Rana Plaza: Erinnerung an eine Tragödie

Von Simone Preuss

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Credits: Zakir Hossain Chowdhury / ANADOLU AGENCY

Vor sechs Jahren, am 24. April 2013, kamen in Bangladesch 1.138 Bekleidungsarbeiter und -arbeiterinnen ums Leben; letztendlich wegen einer Branche, in der Termine und Profit wichtiger waren als Menschenleben. Rana Plaza, das Gebäude, in dem sich fünf Bekleidungsfabriken befanden, hatte diejenigen nicht evakuiert, die am untersten Ende der Lieferkette schufteten: Arbeiter, die kaum einen Mindestlohn erhielten, und gezwungen wurden, in einem Gebäude weiterzuarbeiten, das tagelang deutlich sichtbare Risse aufwies. Als es schließlich einstürzte, begrub es mehr als 1.100 Textilarbeiter unter sich; mehr als 2.500 wurden verletzt.

So offensichtlich war die Apathie, die zur Katastrophe führte und die Ablehnung jeglicher Verantwortung von Seiten der internationalen Auftraggeber, dass die Welt sie schließlich zur Kenntnis nahm. Rana Plaza wurde zum Synonym für alles, was in der Bekleidungsindustrie nicht stimmte: Gier, Hungerlöhne, die Ausgliederung von Produktion und Problemen und immer schnellere Zyklen der Mode, die im Endeffekt alle fertig machten.

Seit diesem verhängnisvollen Tag im April 2013 ist die Modebranche nicht mehr die gleiche: Initiativen wie das Bangladesch Abkommen und die Allianz sowie Verbände vor Ort haben begonnen, Fabriken zu inspizieren und sie sicherer zu machen. Arbeiter auf der ganzen Welt sind für faire Löhne, faire Arbeitsbedingungen und das Recht, Gewerkschaften zu gründen, auf die Straße gegangen. Internationale Marken und Einzelhändler haben endlich Verantwortung übernommen und ihre Beziehungen zu Lieferanten gestärkt, statt sie im Stich zu lassen, und die für die Katastrophe Verantwortlichen wurden zur Rechenschaft gezogen, die Opfer und ihre Familien teils entschädigt. FashionUnited hat die Entwicklungen zusammengestellt, die zeigen, wie Rana Plaza eines geändert hat: Dass Bangladesch nicht mehr ein dunkler, weit entfernter Ort ist, gerade gut genug, um billige Kleidungsstücke zu produzieren, sondern die Chance, das Leben derjenigen zu verbessern, die unsere Kleidung herstellen.

Rana Plaza im Zeitstrahl:

Lage der Arbeitnehmer und angebotene Entschädigung:

Maßnahmen nach der Katastrophe:

So schrecklich und vermeidbar Rana Plaza auch war, die Katastrophe hat den Startschuss für dringend notwendige Veränderungen in der Branche gegeben: Den Umgang der Marken und Einzelhändler mit ihren Herstellern und die Dynamik zwischen Marken, Verbrauchern und den bisher unsichtbaren Bekleidungsarbeitern. Es gibt schließlich Verantwortlichkeit und Verantwortungsbewusstsein der großen Akteure und eine Verbindung zwischen allen an der Modebranche Beteiligten.

Fotos: Rana Plaza direkt nach dem Einsturz und ein Jahr zuvor (mit den drei illegal errichteten obersten Stockwerken klar erkennbar) / Rijans / Sean Robertson via Wikipedia
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